Oft ertappt man sich selbst, dass man für kurze Strecken oder schnelle Besorgungen in der Stadt das Auto benutzt. Woran liegt das? Ist das Bequemlichkeit, oder gibt es Verbesserungspotential beim Fußwegenetz? Diese Fragen ließ sich die Stadtgemeinde Ternitz durch eine wissenschaftliche Arbeit beantworten.
„Der Fußverkehr in der Stadt Ternitz: Eine Analyse des Fußwegenetzes und der nötigen Optimierungsmaßnahmen für einen höheren Anteil an FußgängerInnen“ – so lautet die von Sabrina Langer, BA erstellte Masterarbeit, die Vertretern der Stadt Ternitz und der LEADER-Region NÖ-Süd vorgestellt wurde.
Ob Kinderfreundeheim am Kindlwald, Analysen hinsichtlich eines neuen Betriebsgebietes, oder wie diesmal, eine Untersuchung des Fußgängerverkehrs im Zentralraum der Stadt – Ternitz nutzt das Instrument der Diplomarbeitsbörse intensiv, und das mit großem Erfolg.
„Die von der NÖ.REGIONAL betriebene und mit EU-Fördermitteln über die LEADER Region NÖ-Süd finanzierte Diplomarbeitsbörse bietet unserer Stadt die Möglichkeit, sehr günstig eine wissenschaftliche Bearbeitung von relevanten Themenstellungen zu bekommen, welche immer auch konkrete Handlungsempfehlungen enthalten“, zeigt sich Landtagsabgeordneter Vizebürgermeister Mag. Christian Samwald von der Präsentation beeindruckt.
Konkret hat Frau Sabrina Langer in ihrer Abschlusspräsentation den Fokus auf den Fußgängerverkehr gelegt, der im Vergleich zum Kraftfahrzeugverkehr wissenschaftlich weit weniger erfasst, in seinen Auswirkungen jedoch stark unterschätzt wird. Sabrina Langer: „Die positiven Auswirkungen auf die Umwelt und die Gesundheit sind ja hinlänglich bekannt, aber andere positive Begleiterscheinungen, etwa auf das Einkaufsverhalten der Passanten – Stichwort: Spontankäufe! – werden kaum beachtet.“ Tatsächlich konnte die Diplomandin basierend auf umfangreichem theoretischen Detailwissen handfeste Handlungsempfehlungen liefern, die etwa zu Fragen der Wegeführung, der Beleuchtung der Fußwege, zur Barrierefreiheit und zur Beseitigung möglicher Angsträume wertvolle Maßnahmen anbieten.
Besonders beeindruckt zeigt sich Umweltstadträtin Daniela Mohr von dem Umstand, dass Frau Langer in ihrer Masterarbeit nicht isoliert den Fußgängerverkehr betrachtet hat, sondern auch hinsichtlich Anknüpfungspunkten zum motorisierten Verkehr eingehende Betrachtungen vorgetragen hat und so beispielsweise die Schaffung von „Kiss&Go“- Bereichen vor Schulen anregt, um die leidigen und darüber hinaus auch noch äußerst gefährlichen Situationen, die durch das Ein- und Aussteigenlassen der Schülerinnen und Schüler durch ihre Eltern entstehen, zu entschärfen.
Bild vlnr: DI Martin Rohl, LAbg. Vbgm. Mag. Christian Samwald, Sabrina Langer,BA und StADir Mag. Gernot Zottl, MBA.
Nicht am Bild: StRin Daniela Mohr
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